Montag, 3. Oktober 2016

Unterwegs in... Italien (Erlebnisbericht & Insidertipps)


LA DOLCE VITA...








...genau das "süße" Leben, wollten wir als wir in diesem Sommer eine kleine Rundreise mit Zelt und Auto machten. Ganz schön Urlaubsreif ging es los und ganz schön Kernentspannt kamen wir wieder. Hier findet ihr meinen Erfahrungsbericht, Insidertipps und ein paar schnieke Urlaubsbilder.

Gebucht haben mein Freund und ich im Vorfeld garnichts. Wir wollten halt mal gaaaanz verrückt und gaaanz "spontan" sein; also eigentlich genau das Gegenteil, wie wir sonst so im Alltag sind, was wohl auch an unseren Vollzeitjobs liegt. Nun gut...auf gut Glück sind wir also mit einem vollbeladenen Auto und voller Euphorie los in Richtung Italien. Es gibt zwei Möglichkeiten von Deutschland aus nach Italien zu kommen. Wir sind über die Schweiz gefahren (Aufgepasst! Vor der Schweiz müsst ihr unbedingt nochmal eine Raststätte anfahren, um euch dort eine Vinette zu kaufen, die in der Schweiz Pflicht ist) und von der Schweiz aus geht es entweder durch den Gotthardt-Tunnel oder über den Gotthardpass nach Italien. Am Gotthardt-Tunnel staut es sich eigentlich immer, laut der Aussage meines Freundes also entschieden wir uns über den Gotthardt-Pass zu düsen, der auf 2000 Meter liegt.  Mein erster Insidertipp für die Reise nach Italien mit Auto lautet; Solltet ihr entspannt in den Urlaub gestartet und nicht unter Reiseübelkeit leiden, dann fahrt unbedingt über den Gotthardt-Pass, denn die Landschaft und die Aussicht dort ist atemberaubend.



Seen mit glasklarem Wasser, welche von Bergen umrahmt werden, auf denen noch Schnee liegt. Traumhaft;  da überkommen einen pure Urlaubsgefühle wenn man diesen Punkt erreicht.

Unser erster Campingplatz lag am Lago Maggiore der so groß ist, dass sowohl die Schweizer als auch die Italiener etwas davon haben.DIe Campingplätze haben wir im übrigen, alle durch den "Campingplatzführer" des ADAC´s entdeckt.

Zum "runter kommen" und "in den Urlaub starten" ist dieser kleine Campingplatz optimal.



Über einen Steg kann man dort in den erfrischenden See springen. Sehr romantisch wird es, wenn man sich abends mit einer Flasche Wein an das Ende des Steges setzt und die Aussicht auf die kleinen Bergdörfchen und deren Lichter genießt. 

An diesem Campingplatz haben wir ungefähr drei Nächte verweilt und sind dann weiter nach Bologna.

Dort waren wir auf dem Campingplatz " cita de Bologna", der sehr abgelegen liegt und bei dem ich mir nicht ausmalen möchte, wie wir dort ohne Navi hingefunden hätten. 
Auf dem Campingplatz war auch zur "Hochsasion" relativ wenig los und so hatten wir den Pool fast für uns alleine. Die Plätze liegen im Halbschatten durch einen hohen Baumbestand, was "Camping bei 35 Grad" ungemein erträglicher macht. Jedoch muss man sich auf diesen Campingplatz vor Mücken in acht nehmen. Ich werde immer von diesen kleinen, lästigen Tierchen gestochen, aber selbst mein Freund ( der wirklich niiiiie gestochen wird) konnte als kleines Souvinier einige Mückenstiche mitnehmen. 

Mit dem Bus, der regelmäßig an dem Campingplatz hält, kommt man direkt in die Stadt.


 Nicht nur die Farben und alten Gebäude Bologna´s sind beeindruckend. 
Bologna ist wirklich das kulinarische Zentrum Italiens. Hier gibt es alles was das Herz begehrt; leckeren Schinken, würzigen Parmesan und an jeder Ecke ein kleines Resturant bei dem man beim Lesen der Speisekarte schon ordentlich anfängt zu sabbern. 


Um sich Bologna anzuschauen, ist meiner Meinung nach jedoch nur ein Tag nötig.

Nach Bologna ging es weiter in Richtung Florenz.
Von Bologna nach Florenz sind wir wieder über die Landstraßen gefahren und ich glaube ich hatte in meinem Leben noch nie so einen schönen "Fahrtweg" erlebt. Nur gut, dass es an den schönsten Aussichten immer wieder auch Plätze gab, wo man anhalten konnte.  Wirklich wunderschön; meidet bloß die Autobahn, denn die unberührte Landschaft die man unterwegs zu sehen bekommt, rührt einen zutiefst.

Die Stadt "Florenz" sollte mir außerdem als "schönste Stadt unserer Tour" in Erinnerung bleiben. 
Dort haben wir dann zwei Nächte auf dem Campingplatz "Michelangelo" genächtigt. 


Auf dem Campingplatz sind viele junge distanzierte ( meint man garnicht) "Backpacker" und die Santitäranlagen waren dort meiner Meinung nach kaum nutzbar. Das Highlight jedoch ist, dass der Campingplatz ungefähr 10 Minuten vom Platz "Michelangelo" entfernt liegt,  von dem man eine atemberaubende Sicht auf die Stadt Florenz hat.


Ich muss ehrlich gestehen - Ich bin kein Freund von touristischen Sehenswürdigkeiten. Aber wenn man einmal in Florenz ist, musst man über die berühmt , berüchtigte Brücke von denen damals Metzger und Goldschmiede ihre Abfälle direkt in den Fluss warfen. Metzger habe ich nun auf dieser Brücke nicht mehr entdecken können aber unzählige Goldschmiede schon.

Auf der Brücke ist ordentlich was los. Ein idealer Ort für Taschendiebe, also Obacht. 
Wozu ich jedoch immer zu haben bin, für Aussichten aus schwindelerregender Höhe. Also habe ich meinen Freund bequatscht dazu, dass wir uns an der super langen Schlange zum Turm des Doms Santa Maria del Fiore anstellen. Ein Preis ließ sich erstmal nicht erkennen, aber soviel kann der Spaß ja nicht kosten, dachte ich. Nachdem wir nach einer Wartezeit von einer halben Stunde im inneren des Dom´s standen, erklärte uns der Herr der scheinbar keinen schönen Tag hatte, dass das ein Kombiticket sei, wir den Turm besichtigen können, der eigentlich Dom jedoch heute geschlossen sei. 15 Euro mache das dann pro Person. Auf Nachfrage meines Freundes, ob man nur für den Aufstieg des Turms zahlen können, antwortete der Herr sichtlich genervt , dass das nicht gehe. Wir zahlten den stolzen Preis, denn wir wollten nicht umsonst angestanden haben.

Die Aussicht war auch wirklich schön, aber mir leider keine 15 Euro wert.  Also für die, die sich den Dom ebenfalls anschauen möchten, sei der Preis noch akzeptabel, aber wer nur INteresse an der Aussicht hat, dem rate ich davon ab.
 
 

Doch mein Highlight des Florenz Aufenthaltes war der romantische Sonnenuntergang, den wir mit vielen anderen Leuten vom Platz "Michelangelo" verfolgen konnten. Ein unglaubliches Spektakel und dazu noch kostenlos. Damit bestätigt sich meine Devise; die schönsten Dinge im Leben bzw. Urlaub kosten nichts.

Solltet ihr Vorhaben euerm Liebsten bzw. eurer Liebsten einen äußerst romantischen Heiratsantrag zu machen, ich sage es euch, einen schöneren Ort dafür werdet ihr wohl kaum finden. Pure Romantik!  

Nach Florenz ging es weiter zum Mittelmeer. Bevor wir losfuhren, habe ich naiverweise noch gedacht dass das mein "Traumziel" wird. Klar, was braucht man im Urlaub; Strand, Sonne und gutes Essen. Deswegen habe wir uns für unsere Reise vorgenommen, zum Ende ungefähr zehn Tage am Mittelmeer zu entspannen. Im Campingführer haben wir dann unzählige Campingplätze in Cecina entdeckt. Also nix wie los. Dort angekommen haben wir uns erstmal einige Campingplätze angeschaut. Das rate ich euch ebenfalls. Schaut euch erstmal die Campingplätze an, bevor ihr etwas fest macht. Wir haben uns dann für "Delle Gorette" entschieden. Ansich kein schlechter Platz. Die einzelnen Plätze waren mit niedrigen Hecken umzäunt, Bäume spendeten Schatten, zum Strand (kein Privatstrand ) war es nicht weit. Was uns dann nach einem tag auffiel; es waren viele italienische Dauercamper dort und generell nur Italiener. Natürlich möchte ich die italienische Kultur erleben, aber ich mag auch die Atmosphäre, wenn viele Nationen aufeinander treffen. Wir kamen leider dadurch nur schwer in Kontakt mit anderen.

Der Strand war leider auch nur so "lala". Es war, dadurch dass das kein Privatstrand war, schon sehr voll und der Sand war mit Kies durchzogen. Also es gibt sicherlich auch schönere Strände an der italienischen Küste, vielleicht habt ihr demnächst dahingehend Tipps für mich (; . Der Hafen mit seiner Hafenkante bot jedoch ebenfalls ein schönes Setting um den Sonnenuntergang zu erleben.

Nichts desto trotz, reisten wir nach nur drei Nächte wieder ab und zogen weiter in die Toskana.


Die Landschaft in der Toskana ist wohl die Schönste die ich je gesehen habe. Kilometerlange Serpentinen die durch goldgelbe Felder führen. Weit und breit keine anderen Menschen ( jedoch auch keine Tankstellen, was hier und da für unvorhersehbarer "Spannung" sorgte, also nehmt bloß Kanister mit (; )
 

Diese urige Brücke entdeckten wir auch unterwegs und mussten unbedingt anhalten.  

Nachdem wir uns in unserem kleinen Campingführer informierten steuerten wir den Campingplatz "le soline" in einem kleinen Bergdörfchen an. Hier der passende Link dazu http://www.lesoline.it/.
Der Campingplatz war ein wahrgewordenener Traum. Nachdem wir nett von den Inhabern, ein italienisches älteres Päärchen (der Mann spricht nur italienisch, ist dafür aber sehr bemüht und die Frau kann perfekt englisch ) willkommen geheißen wurden, konnten wir uns einen beliebigen Platz aussuchen. Der Campingplatz hat einen guten Baumbestand, die Terassen bzw. Plätze (für die Zelte) sind sehr großzügig und hier wurden die Zeltplätze mal nicht in die letzte Ecke des Campingplatzes gelegt. Wir hatten dort den allerschönsten Ausblick, free wifi, einen beleuchteten Pool in dem man sich bis Mitternacht abkühlen konnte und dazu noch niedrigsten Campingplatzpreis unserer ganzen Reise. Deshalb möchte ich nun schonmal anmerken, dass das der Ort war, an dem wir dann noch insgesamt eine Woche verbracht haben.  

Der Blick von unserem Platz aus... traumschön.


Von hier haben wir dann im Laufe der Woche ein Tagestrip zur 50.000 Einwohner Stadt Siena gemacht.




Mit ihren schmalen und steilen Gassen, hat diese Stadt ihren ganz eigenen Charme. Für einen Tagestrip auf jedenfall sehenswert.

Das Highlight war jedoch für mich der Tagestrip zum Vulkan "monte amiata" und der Ausflug in den Skulpturenpark, der direkt am Fuße des Vulkan´s liegt. 

Zuerst ging es in den Skulpturenpark. Ich bin ein Fan von "Kunst zum Anfassen". Alte Gemälde an Wände, langweilen mich, so sehr ich mir auch wünsche dort mit Fachwissen prahlen zu können.  Ganz anders ist es jedoch mit Kunst die ich "erleben" kann. Davon gibt es in dem Skulpturenpark reichlich. In dem Park war zu meiner Verblüffung alles auf die deutschen Touristen ausgelegt. Mir war garnicht so bewusst, dass wir so eine Kunstintressierte Nation sind. Der Park selbst, ist seeeeeeehr weitläufig. Ein kleiner Tipp : Nehmt euch sportliche Schuhe und einige Liter Wasser mit. Der Eintritt liegt bei 10 Euro pro Person (so weit ich mich erinnern kann), was ich für völlig fair halte.

Hier ein Paar Eindrücke des Parkes:





Nachdem wir den Park besucht hatten und schon völlig erschöpft waren, haben wir uns vorgenommen, den Vulkan zu erklimmen. Gut, dass man fast bis oben, mit dem Auto hochfahren kann. Das steilste und letzte Stück bis zur Spitze muss man jedoch zu Fuß bewältigen. 
Dafür ist die Aussicht dann kostenlos. (:


 
Fazit der Reise: 

Mittlerweile ist ein Urlaub mit Zelt nicht mehr die günstigere Alternative, den einige Campingplätze nehmen pro Nacht und Zelt schon 40 Euro.  Aber das Erleben des Urlaubs ist völlig anders. Sicherlich ist ein Zelturlaub nicht mit einem Hotelurlaub zu vergleichen, aber was ich daran liebe ist die Flexibilität. "Wenn es mir nicht mehr gefällt, dann packe ich ein und ziehe weiter".

 Wenn man einen Zelturlaub plant, ist das Equipment das A und O . Vergesst bloß nicht eine Kompressor Kühlbox mitzunehmen, denn ohne die geht garnichts. Italien eignet sich hervorragend für einen "Zelt-Trip". Um richtig in den Genuss von "Freiheit" zu kommen, umfahrt ihr am besten die Autobahn in Italien und bucht keinen Campingplatz vor. 

Wir werdem sicherlich im nächsten Jahr wieder mit dem Zelt unterwegs sein. (: